Wir hatten das Glück, einen Vulkanausbruch miterleben zu können!
Präsentation:
Datum: 09.09.06 - 01.10.06
Namen: Claudia und Markus
Leidenschaft:
Warum Reunion?: Urlaub
Ort: Mehrere
Dauer des Aufenthalts: 3 Wochen
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Besichtigte Orte:
- Saint Gilles
- Saint Leu
- Cilaos
- Petite-Ile
- Saint-Pierre
- Bras-Panon, ...
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Reunion im Überblick:
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Übersicht:
1. Woche: Entspannen in Saint Leu
2. + 3. Woche: Erkunden der Insel
Unsere Erlebnisse und Erfahrungen:
Nach einem halben Jahr Reisevorbereitung und Vorfreude auf unseren Urlaub ging es am 9. September endlich los. Von Düsseldorf flogen wir über Paris nach Saint-Denis, wo wir etwa um 10 Uhr Ortszeit ankamen.
Am Flughafen Roland Garros
Nach einer etwas abenteuerlichen Busfahrt strandeten wir zunächst in Saint-Leu, da an diesem Sonntag weder ein Bus zu unserem etwas außerhalb des Ortes gelegenen Hotel fuhr, noch ein Taxi zu bekommen war. Nach einem anstrengenden Fußmarsch erreichten wir dank der Hilfe eines freundlichen Réunionesen,der uns die letzten Meter in seinem Auto mitnahm, erschöpft, aber erleichtert unser Hotel (www.iloha.fr).
Dort verbrachten wir die erste Woche unseres Urlaubs in einem schönen kleinen Bungalow und spannten zunächst einmal richtig aus.
Nach ein paar Tagen holten wir bei dem Anbieter Loca Ouest Evasion in Boucan Canot unser Auto ab und erkundeten damit schon ein wenig die Insel.
Am Strand von Boucan Canot, leider war das Wetter nicht so schön
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Der Hafen von Saint-Gilles-les-Bains, wo man an der Promenade erstklassige Sandwiches bekommt
| Sonnenuntergang an den Klippen an der Pointe au Sel südlich von Saint Leu
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Surfer vor Saint Leu
Meeresschildkröten in der Ferme Corail (Kelonia) an der Pointe des Châteaux.
Durchmesser der Rückenpanzer ca. ein Meter.
- Bild 10: Fahrt zum Piton Maido, von dem man morgens früh einen traumhaften Blick in den Cirque de Mafate hat. Von dort sind wir entlang des Remparts Richtung Le Grand Bénare bis zur Caverne de la Glaciere gewandert.
- Bild 11: Blick auf den Grand Bénare
- Bild 12: Weg zu "La Glacière" - Höhe 2.489m
Fahrt zum Piton Maido Bild 10
| Blick auf den Grand Bénare Bild 11 |
Weg zu "La Glacière" Bild 12 |
Strand von L'Hermitage-les-Bains, unbestritten einer der schönsten Strände der Insel
Am 17. September verließen wir das Iloha und fuhren mit unserem kleinen weißen Peugot drauflos. Wir hatten keine weiteren Unterkünfte gebucht, da der September jedoch absolute Nebensaison ist, hatten wir keinerlei Probleme, kurzfristig ein Zimmer zu bekommen.
Unser erstes Ziel war Cilaos, wo wir sogar die einzigen Gäste in der Gîte waren. Nachmittags wanderten wir Richtung La Chapelle, die wir leider nicht mehr erreichten, da es bereits zu spät war (um halb sieben geht die Sonne unter und es wird dann sehr schnell dunkel).
- Bild 14: "La Chapelle", eine Felsspalte, in der der Bras Rouge wieder zutage tritt und in die nur morgens zwischen 10.00 und 12.00 das Sonnenlicht wie in eine Kapelle scheint
Am nächsten Tag ging es am späten Vormittag los zur Pflichtwanderung für alle Réunion-Reisenden, zur Besteigung des höchsten Berges der Insel, dem Piton des Neiges mit 3070 Metern. Man wandert zunächst bis zur Caverne Dufour, wo man bei einem herzhaften Abendessen Erfahrungen mit anderen Wanderern austauschen kann, um dann sehr früh in sein Etagenbett zu klettern. Am nächsten Morgen geht es nämlich spätestens um vier Uhr wieder los, um die restlichen 600 Höhenmeter bis zum Gipfel mit Taschenlampen zu ersteigen. Auf halber Strecke beginnt der Horizont dann langsam rot zu glühen und wenn man sich beeilt, ist man pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel, dessen Anblick einen dann die ganzen Strapazen vergessen lässt. Auf dem Rückweg gibt es dann an der Gîte Frühstück, bevor man sich auf den beschwerlichen Abstieg nach Cilaos (oder dem jeweils nächsten Etappenziel) macht. Unbedingtes Muß! Alternativ kann man auch direkt in einem Tag auf den Gipfel steigen und dort zelten. Zum Schutz vor dem kalten Wind haben Wanderer dort halbkreisförmige Steinmauern errichtet.
- Bild 15: Blick auf Cilaos während des Aufstiegs
La Chapelle Bild 14 |
Blick auf Cilaos während des Aufstiegs Bild 15
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Unsere Unterkunft, die Gîte de la Caverne Dufour
Der erste Streifen Morgenrot
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Hier kommt die von allen umjubelte Sonne
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Es war ganz schön frisch auf über 3000 Metern
Unseren anschließenden Muskelkater haben wir dann mit zwei Tagen an der Südküste von Réunion auskuriert. In Petite-Île fanden schnell ein Zimmer bei der sehr netten Madame Hoareau, in einem Haus mit traumhaften Blick auf den schönsten Strand der Insel, Grande Anse.
Das Haustier der Madame Hoarau, das frei im Garten "herumflitzte"
Kurz hinter Saint-Joseph kann man den Fluss Rivière Langevin hinauffahren
und kommt kurz vor dem Örtchen Grand Galet zur traumhaften Cascade de Grand Galet
Ein Stück weiter flussab kommt man zur Cascade du Trou Noir, in der ich schwimmen war
- Bild 23: Am Strand Grande Anse, dem kein Korallenriff vorgelagert ist, ist für Schwimmer ein Felsbecken angelegt worden zum Schutz vor der Strömung und den Haien. In diesem Becken kann man ganz ohne Taucherbrille die schönsten Korallen, Seeigel und exotischsten Fische bewundern.
Am Strand Grande Anse Bild 23
Sonnenuntergang am Strand
Nächstes Ziel war ein weiteres Highlight der Insel, der Vulkan Piton de la Fournaise, einer der aktivsten Vulkane der Welt. Wir hatten das Glück, einen kleineren Ausbruch miterleben zu können.
Blick vom Parkplatz auf den Krater Formica Leo
Der Hauptkrater Cratère Dolomieu
Vulkan in Eruption
Die nächsten Tage verbrachten wir an der Ostküste in der Gegend zwischen Saint-André und Sainte-Rose. Dort haben wir unter anderem im Rivière des Roches Rando Aquatique gemacht. So ähnlich wie Canyoning, nur dass man sich nicht abseilt, sondern den Fluss durchwandert, d.h. schwimmt, springt, rutscht und Teile immer wieder am Ufer entlang läuft. Alles in allem ein Riesenspaß, vor allem weil die Jungs des Anbieters Oasis Eaux Vives (www.oasisev.com), Hervet und Pierre, wirklich nett waren und wir anschließend noch an ihrer Basisstation am Rivière des Marsouins lecker zu Mittag gegessen haben. Mit dem Versprechen, noch einmal für eine Kanutour zurückzukommen, zogen wir weiter Richtung Cirque de Salazie.
Palmen mit "Elefantenfüßen" an der Anse des Cascades südlich von Ste-Rose
Le Grand Brulé, wo die Lava vom Piton de la Fournaise ins Meer gelaufen ist
Nach einem kurzen Besuch in Hell-Bourg haben wir uns in Grand-Ilet für eine Nacht in einer Gîte einquartiert und uns noch mal richtig ausgeruht und am Table d´Hôte des Hauses gestärkt. Am nächsten Morgen ging es nämlich wieder früh hoch zum Col des Boeufs. Dort stellten wir uns Auto auf dem bewachten Parkplatz ab und starteten zu einer dreitätigen Wanderung in den dritten der drei Talkessel, den Cirque de Mafate, in den man nur per pedes oder per Helikopter gelangt, da keine Straße hineinführt.
Kreolisches Haus in Hell-Bourg
Die erste und anstrengenste Etappe ging über "La Nouvelle" durch die Schlucht des Rivière des Galets und über den Bronchard nach Roche Plate. Nachdem wir erst 1200 Höhenmeter hinabsteigen mussten, ging es wieder 500 Meter steil den Berg hinauf. Und das mit Gepäck für drei Tage auf dem Rücken. Aber die traumhafte Landschaft entschädigt einen am Ende für alle Strapazen und spätestens wenn man mit einem Dodo-Bier oder einer eiskalten Coca-Cola (scheinbar die einzigen Kalt-Getränke, die man im Cirque bekommt) vor seiner Gîte sitzt, ist alles weder vergessen.
Durch die Plaines des Tamarins ging es abwärts Richtung dem Îlet La Nouvelle
Ein Kardinal, ein häufiger Begleiter am Wegesrand
- Bild 33: Endlich angekommen am Rivière des Galets, den unzählige bis zu sieben Meter hohe Felsbrocken säumen. Bevor es wieder an den Aufstieg nach Roche Plate ging, konnten wir uns dort die wunden Füßen kühlen
Am Rivière des Galets Bild 33
Blick von Roche Plate Richtung Îlet des Orangers
Frühstück in der Gîte Auberge le Bronchard in Roche Plate
Unser Ziel am nächsten Tag war Marla, die kleinste Siedlung im Mafate. Auf dem Weg dorthin machten wir in Trois Roches halt, wo der Rivière des Galets durch eine Felsspalte 40 Meter in die Tiefe stürzt. Der weitere Weg führt immer am Ufer des "Geröllflusses" entlang, bis man noch mal einen steilen Aufstieg nach Marla überwinden muß. Auch dort war schnell eine Gîte gefunden, wo wir unsere eigene kleine Hütte mit Blick ins Tal hatten und uns bei Cola mit Rum, Bier und Nudeln mit Pesto erholten.
Bild 36
Trois Roches
Weiter durch den "Geröllfluss"
Blick zurück
Bild 40
Unsere Hütte in Marla mit Panoramaaussicht
Am dritten und letzten Tag ging es von Marla wieder zurück über die Plaines des Tamarins und über den Col des Boeufs.
Die Kirche in Marla mit Glockenturm
Blick zurück auf Marla, den Grand Bénare und den Col du Taibit, den Paß in den Cirque de Cilaos
Wieder zurück an der Küste fuhren wir wieder nach Bras Panot und durften dort freundlicherweise auf dem Gelände von Oasis Eaux Vives zelten und verbrachten einen vergnüglichen Abend mit den beiden Schäferhunden von Hervé, Sam und Jade und einer Flasche Rivière du Mat.
Am nächsten Tag ging es dann auf eine Paddeltour auf dem Rivière des Marsouins, ich im Einerkajak und Markus im Einer-Raft. Die Boote wurden hinten auf einen Pick-Up geladen und es ging am Flussufer hinauf vorbei an Bananenpalmen, Litschibäumen, 20 Meter hohem Bambus und blühenden Ylang-Ylang-Bäumen. Die Tour hat Riesenspaß gemacht, zwischendurch sind wir in Bethléem ausgestiegen und haben uns die dortige Kirche und die alte Gîte angesehen. Und da Hervet sich immer über Besuch von Paddlern aus aller Welt freut, musste ich als erfahrene Paddlerin die Fahrt nicht bezahlen.
Feinster weißer Rum der Marke Rivière du Mat, besser bekannt als Rivière du "Mal"
Pierre, unser stets fröhlicher Guide
Nun waren die drei Wochen schon fast vorbei und die letzten drei Tage wollten wir noch mal in Ruhe an der Westküste, in Hermitage in einem Bungalow verbringen. Wir haben noch ein wenig am Strand gefaulenzt und waren in Saint-Gilles und in Saint-Paul bummeln.
Markt in Saint-Paul
Piratengrab auf dem Friedhof in Saint-Paul
Letzter Tag am Barachois in Saint-Denis
Über Paris ging es dann wieder heim ins schöne Rheinland.
Noch eine Anmerkung am Schluß zum Thema Chikungunya. Wir sind beide mehrfach von Mücken gestochen worden. Es waren aber generell - zumindest zu dieser Jahreszeit - wenig Mücken unterwegs. Mehrere Einheimische erzählten uns, dass es kaum noch neue Ansteckungen gäbe, da es wenige Mücken gibt, die den Erreger in sich tragen. Generell ist das ganze Thema scheinbar von der französischen Regierung hochgepuscht worden, was sich sehr negativ auf den Tourismus für die Insel ausgewirkt hat.
Wenn Ihr Fragen habt, wendet Euch gern an mich unter claudia_scheifgen@hotmail.com
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