Die schönsten Highlights Reunions
Ich war dort von September 99 bis Februar 00 mit dem Ziel Land, Leute und Kultur kennen zu lernen. Ich hatte zuvor eine Lehre zum Menusier und Ebeniste bei den Compagnons in Frankreich gemacht und wollte auf Reunion mir als Geselle meine Brötchen verdienen.
Die Bewerbungen vorab schlugen alle fehl. So reiste ich mit Campingausrüstung und kleinem Budget an und nistete mich anfangs auf dem Campingplatz in Etang Sale ein, genoss die vielen neuen Eindrücke, den wunderschönen Strand, die creolische Küche und erkundete meine neue Umgebung. Mit einem Mietroller unterwegs, begann ich nach einer Woche einen Job zu suchen. Die ANPE versprach nur komplizierte Administration. Ein Mitarbeiter der Handwerkskammer in St. Pons hingegen gab mir eine Telefonnummer, die den Erfolg brachte.
Ein Tag später begann ich in einer Schreinerei, wie sie in Deutschland keiner auch nur erahnen könnte – ein zwei-Mann-Betrieb, untergebracht in einem Schuppen in Ravines les Cabris, (bin mir in der Schreibweise nicht mehr so sicher) südlich von Tampon. Meine erste Aufgabe war die Restauration alter Eichenfässer von Isauthier für seine Geschäftskunden. Aus den Fässern wurden kleine Schränkchen hergestellt. Eine Unterkunft war einige Tage später in Tampon neben dem Champion gefunden. Die Bleibe war sehr klein (15 qm + Gemeinschaftsküche), hatte jedoch einen klasse Balkon mit Sicht auf St. Pons und den Ozean. Davor zierten Zuckerrohrfelder den Blick. Vermieter war die Besitzerin des Kinderklamottengeschäftes auf der Hauptstrasse (Namen vergisst man so schnell).
Die folgenden Wochen und Monate waren der reinste Genuss. Der Job war ok, wenn auch nicht immer leicht, da das Schreinerhandwerk auf Reunion ganz anders gelebt wird als in Frankreich oder in Deutschland. Ich lernte neue Freunde kennen – leider kaum wirkliche Reuninesen, sondern eher eingewanderte Franzosen und auch Deutsche. In Tampon lebte eine ältere Frau, die zwei Mal im Jahr ein Treffen für alles Deutsche auf Reunion organisierte. Auch so war man ganz schnelle wieder mit netten, aber halt Deutschen zusammen.
Die schönsten Highlights in dieser Zeit:
- Baden am Strand von Etang-Salé mit seinem schwarzem Sand und den schönen Wellen
- Relaxen bei den Wasserfällen bei Saint-Philippe
- Viele schöne Wanderungen:
o Cirque de Mafat – leider nur mit Abholung der Gendarmerie, da ich mir mitten in den Bergen den Knöchel zu stark gestaucht hatte, um weiter laufen zu können. Das Positive daran war der Flug im Helikopter nach Saint-Denis.
o Wanderung bei Sonnenaufgang zum Piton de la Fournaise
o Das Fenetre mit Sicht auf den Cirque de Cilaos.
o Und viele andere schönen Wanderungen
- Weihnachten auf Reunion – habe sogar einen, wenn auch kitschigen Weihnachtsbaum in weiß entdeckt.
- Das verdammt gute Essen.
Die Zeit dort ging leider viel zu schnell vorbei. Leider habe ich es bis heute nicht geschafft, wieder dort hin zu reisen. Ich hoffe aber bald wieder die Gelegenheit zu haben. Ich erlebte die Insel als ein Resumee aller Schönheit die es so auf der Erde gibt – angefangen mit der Schönheit der Menschen bis hin zu der Vielfalt der Landschaft, sei es Strand in schwarz und weiß, bergig und flach, Meer oder See, tropisch oder steinig trocken.
Markus
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Markus Kellermann
war auf Reunion: vom Sept. 99 bis zum Feb. 00
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