Die Reunionesen haben immer Autos geliebt. Als die ersten Autos nach Reunion importiert wurden,
konnten sich nur die Reichen, meistens die Besitzer von Zuckerrohrplantagen, ein Auto leisten.
So wurde schnell klar, dass die Autobesitzer reich waren. Die Kinder sagten sogar:
"Wenn ich groß und reich bin, werde ich mir ein Auto kaufen". Das Auto war schon damals ein
Statussymbol. Heute hat auf Reunion sprichwörtlich jeder ein Auto. Sonntags wird das Autos
mit viel Liebe entweder mit dem Wasser eines Bachs oder mit einem Gartenschlauch gewaschen.
Viel Geld wird in das Aussehen und in die Stereoanlage des Autos investiert. Einige Reunionesen
haben sogar ein Auto, das teurer (und größer) als ihr Haus ist.
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Die Verkehrdichte: Vorsicht, Stau!
Seit 1946 ist Reunion keine Kolonie mehr, sondern ein Überseedepartement. Dieses bedeutet, dass
Reunion wie die französischen Departements die gleichen Lebensbedingungen inklusiv den gleichen
Straßenstandard haben soll. Mit der finanziellen Unterstützung durch die EU hat der Staat viel
Geld in das reunionesische Straßennetz investiert. Schnell wurde das Autofahren als beste
Transportlösung angenommen, schließlich hatten die Busse häufig Verspätung, und Züge fahren
inzwischen gar nicht mehr. In der Tat wurde es viel einfacher, mit dem Auto die Insel zu überqueren.
Gleichzeitig haben die Vertragshändler von z.B. Peugeot oder Renault mehrere Verkaufsoffensiven
in ganz Frankreich durchgeführt, dazu gehört natürlich auch Reunion, wo inzwischen eine echte Verbrauchergesellschaft
herangewachsen ist. Demzufolge stehen den Reunionesen viele Möglichkeiten offen,
den Verbrauch anzukurbeln. Zum Beispiel erlauben einige Banken die sogenannten "RMIstes"
(Personen die, ungefähr 350 € Sozialhilfe monatlich erhalten), einen Kredit zu
beantragen, um ein Auto kaufen zu können.
Man schätzt, dass auf drei Einwohner ein PKW kommt. Jedes Jahr werden sogar mehr Kennzeichnen
beantragt, als die Neugeburten bei den Rathäusern registriert werden. Leider kann das Straßennetz
die gewaltig gestiegene Anzahl an Autos häufig nicht mehr verkraften.
Gegen die so entstandenen Staus wurden mehre Maßnahmen unternommen: Mehr Straßen wurden gebaut;
Alternativen zum PKW wurden weiterentwickelt: so zum Beispiel Busspuren zur Vermeidung von
Verspätungen, Fahrradpisten, ... Noch in Überlegung ist der Wiedereinführung des Zugverkehrs.
Tipps:
Zu vermeidende Fahrten:
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- zwischen 07:00 und 09:00 Uhr Morgens
in die großen Städte (insbesondere Saint-Denis)
- zwischen 16:30 und 18:00 Abends
aus den großen Städten heraus
- Sonntags die RN1 (Route Nationale 1)
zwischen Saint-Denis und Saint-Gilles-les-Bains bzw. Saint-Leu (Strandroute)
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Beim Autofahren
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- Umleitungen um Saint-Leu, la Saline-les-Bains und Saint-Paul/Plateau caillou benutzen
- Wasser oder Flüssigkeiten mitnehmen für den Fall, dass Sie im Stau stecken bleiben.
Es kann sehr heiß im Auto werden!
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Flitzer-Blitzer:
"Automatische Radarfallen seit kurzem auf Reunion": Flash News vom 30. März 2005
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Tankstellen und Zustand der Straßen:
Die Zustand der Straßen ist vor allem im Küstenbereich sehr gut. Zum Inselinneren hin sind
manche Straßen nicht optimal instandgehalten, sodass der Reifenzustand und -druck vorab überprüft
werden sollten (z.B. bei Fahrten nach Cilaos).
Das Tankstellennetz auf Reunion ist in den großen und mittleren Städten sehr dicht. In kleineren
Dörfern besonders im Gebirge sind jedoch weit weniger Tankstellen anzutreffen. Des weiteren ist zu
beachten, dass die Tankstellen in der Regel nach Sonnenuntergang sowie Sonntag Nachmittags
geschlossen sind.
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Autovermietung, Motorrad- und Wohnwagenverleih
Mehr Infos zu diesem Thema hier!
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La Route du littoral: die teuerste Autobahn der Welt!
Ein anderes beliebtes Thema ist die "Route du Littoral" oder "Route en corniche" (es wurde sogar
ein Lied über dieses Thema geschrieben: "La Route en corniche" von Michel Admette). Die unverzichtbare
Küstenautobahn ist jedoch durch häufigen Steinschlag gefährdert, sodass aufwändige Fangnetze und ähnliche
Konstruktionen die EU-Infrastrukturfonds stark belasten.